Das 1%-Prinzip
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden in vielen Ländern Programme etabliert, die beim Bau öffentlicher Gebäude einen Prozentsatz der Bausumme für künstlerische Gestaltung vorsahen. Damit beabsichtigte man die Aufwertung des öffentlichen Raums und nicht zuletzt eine finanzielle Grundsicherung für regionale Künstlerinnen und Künstler. Ein weiteres Argument für die Einführung der Fördermaßnahmen war der Wunsch nach einem Dialog und sozialem Austausch im öffentlichen Raum.
Kunst am Bau in Ostbelgien
Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens hat keine gesetzliche Grundlage für die Unterstützung baubezogener Kunst. Einige Beispiele führen auf Privatinitiativen zurück, andere wiederum hängen mit einer nationalen Auftragsvergabe des Bauvorhabens zusammen. Im Alltag oft unbemerkt, erzählen sie Geschichte und verleihen privaten sowie öffentlichen Gebäuden Individualität. Wie nehmen wir sie wahr? Die neue Ausstellung lädt ein genauer hinzuschauen.
Neben lokalen Beispielen, wie den Glasarbeiten im Wohn- und Pflegezentrum St. Joseph und am Königlichen Athenäum Eupen, richtet sie ihren Blick auf große Projekte wie die Gedenkstätte Caterina von Siena in Astenet, die Gebäude des Sport- und Ferienparks Worriken oder die Klosterkirche am Garnstock.
Durch Umbau oder Abriss drohen solche Arbeiten oft zu verschwinden. Anhand von Fotographien, Relikten und Informationstafeln möchte die Ausstellung das Auge schulen und die Wertschätzung fördern. Sie möchte dazu anregen, den Stellenwert baubezogener Kunst in der Deutschsprachigen Gemeinschaft neu zu denken und Impulse für eine gesetzliche Verankerung geben.
Dauer der Ausstellung: 4/07/25 - 22/09/ 25
Öffentliche Führungen
- MITTWOCH, 13. August: 18 Uhr
- SONNTAG, 7. September: 16 Uhr
- MITTWOCH, 17. September: 18 Uhr
Eintritt: 5 EUR
Dauer: 1 Stunde