Kunst in Mache: 5 Frauen – 5 Fäden / 5 Femmes – 5 Fils

Seit Jahresbeginn setzen sich fünf Künstlerinnen mit den Lebensumständen und den Aktivitäten von Textilarbeiterinnen während des Industriezeitalters auseinander. Ziel ist die Gestaltung einer Wanderaustellung, die ab September an mehreren Standorten zu sehen sein wird.

Geschichtsträchtiges Erbe

Seit Jahrhunderten prägen Frauen in unterschiedlichsten Rollen die Welt der Textilien. Während der vielen Revolutionen des 19. Jahrhunderts wird die Textilindustrie zum lokalen Schauplatz für den sich wandelnden sozialen und wirtschaftlichen Kontext, in dem viele Frauen sich wiederfinden. Dieses Thema – „Frauen in der Textilindustrie“ – wird von den Künstlerinnen der Gruppe 5 F – 5 Frauen . 5 Fäden künstlerisch aufgegriffen und in vielfältigen Formen in Szene gesetzt.

Mit der Französischen Revolution beginnt ein langes Jahrhundert tiefgreifender wirtschaftlicher, sozialer und ideologischer Umbrüche. Die neue Industrie ist zwar produktiver und technischer, verändert aber auch nachhaltig die traditionellen Strukturen. In dieser industriell geprägten Gesellschaft wandelt sich auch das Selbstverständnis der Frau. Besonders im damals stark religiös geprägten Eupen definiert sich weibliche Identität vielseitig – zwischen wirtschaftlicher Realität, christlicher Caritas und traditionellem Ideal der Hausfrau.

Ausstellung: Kunst trifft auf Geschichte

Das Projekt wurde durch die Künstlerin Sarah Nix ins Leben gerufen, die in der Textilfabrik  Solvent Belge in Verviers die Inspiration dazu fand. Die Gruppe besteht neben Sarah Nix aus den Künstlerinnen Virginie Noël, Laurence Dayez, Nathalie Dupont und Simone Vomberg. Alle Künstlerinnen stammen aus der Region oder haben diese zu ihrer Wahlheimat gemacht.

5 F – 5 Frauen . 5 Fäden entsteht in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Eupen, der Vereinigung rund um den Solvent Belge in Verviers und dem Musée de Verviers. Finanzielle Unterstützung erfährt das Projekt durch ein Künstlerstipendium der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Inspiriert von Natur, historischem Kontext und den Spuren der Vergangenheit, repräsentieren die Werke der fünf Künstlerinnen Frauen der Textilindustrie als Individuen in einer komplexen Gesellschaft. Ihre Arbeiten eröffnen Einblicke in Emotionen, Erfahrungen und Entwicklungen und verleihen den historischen Quellen eine weibliche Perspektive. Zu sehen sind Werke aus Mixed-Media, Malerei, Illustration, Fotografie, Weberei und textiler Gestaltung. Einige Arbeiten integrieren Fundstücke aus ehemaligen Fabriken oder recycelte Materialien – sichtbare Spuren vergangener Arbeitswelten. Jede der Künstlerinnen verleiht dem Thema ihre eigene Handschrift und macht so die Vielschichtigkeit der Frauen in der Textilindustrie sichtbar.

 

Termine

  • 13. & 14. September: Ausstellung im Solvent Belge in Verviers (11-17 Uhr)
  • 20. & 21. September: Ausstellung im Solvent Belge in Ververis (11-17 Uhr)
  • Freitag, 3. Oktober: Vernissage im Stadtmuseum
  • 4. & 5. Oktober: Satelittenschau in der Galerie Art Loft in Eupen (13-18 Uhr)
  • 11. & 12. Oktober: Satelittenschau in der Galerie Art Loft in Eupen (13-18 Uhr)

Sonderausstellung im Stadtmuseum 03/10/25 bis 05/01/26