Vöschtesch Drüttche

Diese Holzskulptur ist eine künstlerische Referenz an Gertrud Förster, die im kollektiven Gedächtnis der Stadt als „Vöschtesch Drüttche“ lebendig geblieben ist. Joseph Conin überlieferte ihre Geschichte in einem Gedicht, das er auf die Melodie eines bekannten Volkslied setzte. Es erzählt, wie die Unterstädterin ihren Bedarf an Brennholz im nahliegenden Hertogenwald deckte und eines Tages beim Sammeln von zwei Wespen gestochen wurde. Die Stiche trafen sie auf Mund und Nase, was sie in Panik versetzte. Verzweifelt lief sie nach Hause, wo ihr Mann Peter dazu riet, mit Kamillentee zu baden. Bald darauf bekam Gertrud Fieber, Schmerzen und Schwellungen im Gesicht. In ihrer Frustration wünschte sie sich, die Späne nie gefunden zu haben.

Conins "Vöschtesch Drüttche" - in Bildern von Herbert Johnen

"Vöschtesch Drüttche" als Skulptur

Der Bildhauer Cedric Faymonville arbeitete die Skulptur aus einem Eichenholzstamm mit Motorsäge, Beitel und Schnitzmesser heraus. Die feierliche Einweihung fand am 5. Oktober 2012 an der Haasstraße statt, etwa 50 Meter entfernt vom aktuellen Standort. Sie ist eine Hommage an die plattdeutsche Kultur und Tradition der Unterstädter.

Sie möchten mehr über Vöschtesch Drüttche erfahren ? Klicken Sie auf die Symbole der interaktiven Karte und tauchen Sie in die Geschichte rund um Getrud Förster ein! Beim Anklicken der Bilder erhalten Sie zusätzliches Informationsmaterial.

EINMARSCH – Den Amerikanern auf der Spur

Mit dem Einmarsch der alliierten Truppen in Eupen endeten am 11. September 1944  vier Jahre Besetzung durch das NS-Regime. Im Laufe der folgenden Monate wurde die Region zum wichtigen Schauplatz der Westfront. Sowohl während der Besatzungszeit als auch im Jahr danach blieb Eupen von Zerstörung verschont. Allerdings waren die letzten Monate prägend, da die amerikanischen Streitkräfte aus Eupen eine Etappenstadt machten.

Eupens Befreiungsgeschichte ist ungewöhnlich: Im kollektiven Gedächtnis sind nicht etwa Kampf und Zerstörung verankert. Viel mehr ist es  von tiefen Einschnitten im Zusammenleben der Menschen und vom Verlust der Freiheit geprägt. Während wir heute unsere Meinung frei äußern und unkontrolliert die Grenzen passieren, zeigt uns der Rückblick ein ganz anderes Gesellschaftsbild. Wir erfahren, wie erbarmungslos eine Demokratie zur Diktatur umschlagen kann und wie beschwerlich sich der Rückweg zur Normalität danach gestaltet. Auch heute erfahren Menschen in zahlreichen Ländern einen bedrohlichen Umschwung des politischen Klimas. Die Erinnerungen an die Greuel des Ersten und des Zweiten Weltkrieges erscheinen dadurch umso wichtiger.

Die virtuelle Wanderroute mit historischen Aufnahmen erinnert an die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs und an das Schicksal der Bewohner nach Kriegsende. Sie umfasst historische Schauplätze, Standorte der amerikanischen Militäreinheiten und Gedenkstätten für die Opfer.

Folgen Sie dem Weg  und klicken Sie auf die Symbole, um in die Geschichte der verschiedenen Orte einzutauchen. Beim Anklicken der Bilder erhalten Sie zusätzliches Informationsmaterial. Der Rundweg umfasst etwa 5 Kilometer und führt vom Eupener Bahnhof bis zur Klötzerbahn. Die Stationen können auch in einer anderen Reihenfolge besucht werden.

Möchten Sie mehr zum Thema wissen? Im Stadtmuseum informieren wir Sie gerne!